Projekte zur Verbesserung des Biotops Jagst

Nach der Jagstkatastrophe im August 2015 hat das Regierungspräsidium Stuttgart beschlossen, ein großes Paket „Renaturierungsmaßnahmen“ zu schnüren, um das Biotop Jagst grundsätzlich zu verbessern und die Resilienz des Flusses zu stärken. Zuständig dafür ist Herr Alois Hilsenbeck vom RP Stuttgart, Ref. 53.1 Gewässer I. Ordnung, Hochwasserschutz-Süd aus Ellwangen. Mit ihm gab es nun verschiedene Ortsbegehungen, bei denen in Kooperation Fischereiverein/NABU/LEV/Landratsamt/Regierungspräsidium verschiedene Maßnahmen auf Kirchberger Gemarkung vorgeschlagen, besprochen und abgestimmt wurden.  Alles in allem war (und ist) die Zusammenarbeit mit Herr Hilsenbeck sehr angenehm und positiv, durch seine Erfahrung, Kompetenz und Kooperationsbereitschaft konnten für die Jagst in Kirchberg doch einige, ökologisch sehr wertvolle Projekte durchgeführt werden.

So wurden zwischen Eichenau und Diembot an einer Wiese, die dem NABU Kirchberg gehört, zwei Eisvogelsteilwände angelegt und kleinere Niedrigwasserbuhnen in die Jagst eingebracht. Am Sportplatz wurde ein großer Seitenarm ausgebaggert auf dem Gelände, das das Land Baden-Württemberg von der Stadt Kirchberg  gekauft hat. Auf dem großen Grundstück „Hornwasen“, das der NABU von der Stadt Kirchberg erworben hat, wurde im Herbst 2016 ein bereits vorhandener Seitenarm vertieft und vergrößert und durch einen Zulauf auch flussaufwärts mit der Jagst verbunden. Verschiedene Laichtümpel wurden angelegt, und eine Uferbepflanzung wurde vorgenommen. Im März 2017 wurde auf der großen NABU-Wiese gegenüber dem Esbach-Einlauf ein neuer, ca. 200 m langer Seitenarm gestaltet, der hoffentlich bald seine Funktion als Fischlaich-Biotop übernehmen wird.

Zwischen Kirchberg und Mistlau wurde am Rossrücken ein vom Fischereiverein Kirchberg angelegter Seitenarm vertieft und vergößert, die Verlandungen wurden beseitigt. In Mistlau selbst wurde mitten in der Jagst eine ca. 40 m lange Kiesinsel errichtet und verschiedene Niedrigwasserbuhnen in den Fluss eingebracht.

Die Biotopvielfalt an der Jagst hat sich durch all diese Maßnahmen doch stark erhöht, wertvolle Kleinbiotope wurden geschaffen, und die Seitenarme bereichern die Gewässerstruktur. Wollen wir hoffen, dass sich der Fischbestand in nächster Zeit  doch etwas erholen wird, so dass die neuen Biotope entsprechend besiedelt werden.